Wu14/wu16-2 – Ups! War da was …?
Vermutlich jeder Basketballer weiß, was mit einem „Spiel für die Tonne“ gemeint ist und hat es schon mal erlebt. Es gibt sie einfach, diese Tage, an denen nichts zusammen passen will, einfach nichts gelingt und das Basketball-Festplatte mit den bereits gelernten technischen und taktischen Fähigkeiten plötzlich wie gelöscht scheint. Unsere wu14-Mädels haben genau so einen Tag leider am ersten Spieltag erwischt, nachdem sie die Herausforderung angenommen hatten, zur Rückrunde in der wu16 Landesliga anzutreten, um noch schneller noch mehr zu lernen und besser zu werden. Doch der Reihe nach …
11 topmotivierte Friedenauer Mammut-Mädels sind beim VfB Hermsdorf zu Gast. Erwartungsgemäß sind einige recht große Mädels beim Gegner zu sehen, aber auch nicht zu viele. Sieht nach einer machbaren Aufgabe aus. Sprungball gewonnen, zum Korb durchgewurschtelt und stark rein gemacht – ein gelungener Auftakt. Doch dann passierte erst einmal eine Weile … gar nichts. Es entwickelte sich ein hitziges Hin und Her mit vielen Ballverlusten und Fehlpässen auf beiden Seiten. Dann endlich mal wieder den Defensiv-Rebound gesichert, schnell nach vorne gespielt, 4:0. Gut so! So hatten wir uns das ungefähr vorgestellt. Eindrucksvoller Jubel auch von der gut gefüllten Friedenauer Zuschauerbank. Jetzt wieder ein bisschen konzentrieren, Ordnung reinbringen und weiter so! Dachten sich die Hermsdorferinnen wohl auch, denn jetzt machten auch sie etwas mehr Druck, kamen zum Korb durch und konnten punkten und mit einem Freiwurf in Führung gehen. Marina hält dagegen, 6:5. Doch kurz vor Ende des Viertels noch ein Korbleger von Hermsdorf, 1 Punkt zurück.
Bisher kein schönes Spiel, aber ausgegelichen. Es schleicht sich die Gewissheit ein: Wir können mithalten in der wu16! Wir müssten nur mal langsam anfangen, nicht nur gegenzuhalten, sondern unser Spiel zu spielen: aggressive Defense, schnell nach vorne, sichere Dribblings, harte, schnelle Pässe, Cut & Replace und selbstbewusste Korbleger! Genau das hat wohl auch der Hermsdorfer Coach in der Pause seinen Mädels gesagt, denn die übernahmen jetzt erstmal das Ruder und starteten mit einem 7:0-Lauf ins zweite Viertel, bevor Joy sich mal wieder den Ball schnappte, selbstbewusst zum Korb ging und punkten konnte. Leider sollten das unsere einzigen Punkte in diesem Viertel bleiben. Hermsdorf dagegen legte noch fünf drauf, während sich bei den Mammut-Mädels die temporäre Basketball-Amnesie breit machte. Hier in zwei Gegnerinnen rein gedribbelt, da ein Bogenlampen-Pass in Hermsdorfer Hände, dort den Ball klauen lassen und dann noch halbherzige Würfe, die problemlos geblockt wurden anstatt mutiger Korbleger. Die Gegnerinnen wurden dagegen viel zu leicht zum Korb durchgelassen: Die Help-Defense funktionierte so ziemlich als einziges an diesem Tag wunderbar, allerdings wurde dann zu langsam wieder zur freien Gegenspielerin zurück verteidigt, so dass diese meist den Pass bekam und einen freien Wurf hatte.
Hmm …, das können wir doch eigentlich besser! Halbzeit-Besprechung. 19:8 für Hermsdorf, Low-Scoring Game, noch alles drin! Mädels, das ist doch kein unschlagbarer Gegner! Vom Format eines Tusli- oder Marzahn-Teams, gegen die wir gewonnen bzw. nach tollem Spiel nur knapp verloren haben, weit entfernt! Aggressive Defense jetzt und mehr Ordnung und Selbstbewusstsein in die Offense legen! Drittes Viertel, und es scheint zu wirken. Den Hermsdorferinnen wird es längst nicht mehr so einfach gemacht, nur zwei Körbe werden zugelassen! Leider geht in der Offense nach wie vor nicht viel zusammen, aber immerhin können wir ein 4:4-Viertel abliefern, ein Lichtblick! 23:12 für Hermsdorf. Jetzt nochmal zusammen reißen, Mammut-Basketball spielen und das Ding drehen! Doch da ist sie wieder, die Amnesie …, und jetzt zieht sie die Mädels so richtig runter. Nichts will mehr gelingen. Emilia kann sich noch einmal schön zum Korbleger durchsetzen, das wars dann mit Friedenauer Punkten … Der Zug ist abgefahren. Halbherzige Pässe, sinnlose Dribblings ohne Übersicht in die Feldecke, geblockte Würfe statt Korbleger, statische Offense statt Cuts und Auffüllen … alles geht in die Hose. Die Hermsdorferinnen spüren die Friedenauer Verunsicherung, nutzen jeden unserer Fehler aus und machen mit einem starken 24:2-Viertel alles klar. Glückwunsch zum verdienten Sieg! Wir freuen uns aufs Rückspiel! 🙂
Vielleicht lag es an den ungewohnten weißen Trikots, vielleicht waren wir auch einfach zu nervös und aufgeregt und haben uns selbst zu viel Druck gemacht bei unserem Start in die wu16 Landesliga. Eins haben wir auf jeden Fall gemacht: viel gelernt! Also: Abhaken, nach vorne blicken, beim nächsten Spiel besser machen! Und das werdet ihr, Mädels, da bin ich mir ganz sicher!
Es haben gespielt: Joy (leider im zweiten Viertel verletzt), Marina, Helene, Leo, Emmi, Yumika, Pola, Toni, Charlize, Sarah und Rosalie.
Vielen Dank an die Unterstützung von der Bank (Lea und Luisa), die wieder mal zahlreiche mitgereiste Fangemeinde und Anja Grabert für die tollen Fotos!