Eine halbe Stunde vor Spielbeginn in der Münchener Straße. Elf weiß-blaue und spielhungrige Friedenauer Kids machen sich warm, doch in der Hälfte des Gegners: gähnende Leere. Ob die Jungs von Alba im Schneegestöber den Weg nach Schöneberg nicht gefunden haben? Wird das Spiel etwa ausfallen? Da! Endlich! Ein Kind im Alba-Trikot findet den Weg in die Halle, dann noch eines! Schließlich sind es immerhin sieben Jungs, die sich zehn Minuten vor Spielbeginn am Alba-Korb warm machen. Erleichterung bei den Friedenauern, das Spiel kann stattfinden!
Was die Konzentration angeht, scheint der zeitlich knappe Auftakt den Albatrossen aber besser bekommen zu sein: Die Mammuts legen einen nervösen Spielbeginn aufs Parkett, Alba geht gleich mal in Führung. Verdammt, der Coach hat ja auch den Team-Spruch vergessen! Auszeit! Team-Spruch nachgeholt, jetzt sind die Kinder richtig da! Caine hält dreht auf, Korb, Freiwurf, Korb – doch schon sind die Albatrosse wieder zur Stelle und können das erste Zehntel mit einer 6:5-Führung beenden!
Wer hoffte, Alba würde im zweiten Zehntel nachlassen, sieht sich getäuscht: Alex trifft zwar einen Freiwurf für den TSC, ansonsten sind es aber die Albatrosse, die mit guter Verteidigung und sicheren Korblegern den Ton angeben. Mit einem 6:10-Rückstand aus Friedenauer Sicht geht es ins dritte Zehntel. Endlich! Die Defense wird etwas aufmerksamer, Richard kann punkten. Doch schon sind die Albatrosse wieder da, spielen ihre Angriffe sicher aus und erzielen zwei Körbe. Die Friedenauer dagegen wirken sichtlich nervös, einige Würfe verfehlen ihr Ziel, die Angriffe sind kompliziert, so manches Mammut verdribbelt sich hoffnungslos anstatt das bewährte schnelle Passpiel einzusetzen. Dann kann Lenny noch einmal punkten, nur noch 14:10 für Alba …
Wie geht das siegesgewohnte Friedenauer Team mit dieser völlig neuen Situation um? Einen Rückstand aufholen? Bei solch nicht nachlassendem Druck des Gegeners in Defense und Offense gleichermaßen? Das vierte Zehntel beginnt mit einem Donnerschlag: Alba erzielt drei weitere Körbe, die Mammuts scheinen wie gelähmt! Steht die erste Niederlage der Saison ins Haus? Deion und Caine können dagegen halten, doch es steht 21:14 für Alba, als das fünfte Zehntel beginnt. In diesem Zehntel geschehen dann wundersame Dinge. Erst sitzt David plötzlich blutbesudelt zwischen seinen Teamkollegen auf der Bank, hält irgendwas zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe und strahlt: „Der Zahn ist raus!“ Dann ist von irgendwem die Frage „Was ist eigentlich mit Palau?“ zu hören, die die Köpfe der Friedenauer Kinder hochfahren und die Augen in Erkenntnis aufleuchten lässt. Genau! Was ist eigentlich mit Palau? Und die Mammuts stolzieren entschlossen aufs Feld und sind wie ausgewechselt! In der Verteidigung plötzlich bissig und flink, wie wir es von diesem Team gewohnt sind, nach vorne wird mit schnellen Pässen und viel gutem Freilaufen gespielt, eine weißblaue Welle tost über die Albatrosse hinweg und donnert den Ball ein ums andere Mal in den Korb. Richard und Alex beweisen in dieser Phase ein sicheres Händchen und verwerten die tollen Pässe ihrer Mitspieler Julius und Lassi, das Ergebnis ist ein 7:0-Lauf! Zur Halbzeit ist das Spiel 21:21 ausgeglichen!
Was für eine Aufholjagd! Doch können die Mammuts an diese Energieleistung anknüpfen? Sie können! Und wie! Jetzt sind die Friedenauer voll da und besinnen sich auf ihre Stärken! Lenny, David und Felix lassen es in des Gegners Korb krachen, Leo spielt wie gewohnt Zucker-Pässe und tolle Verteidigung, 12:0-Lauf für Friedenau! Doch Alba gibt noch lange nicht auf! Das siebente und achte Zehntel sind hart umkämpft, jetzt treffen die Albatrosse wieder und verkürzen auf 33:25. Doch die Mammuts lassen sich nicht mehr aus der Ruhe bringen, das neunte Zehntel geht mit 7:4 nach Friedenau. Im Schlusszehntel legen die tapferen Albatrosse noch einen Schlussspurt hin und können sechs Punkte gut machen, doch am Ende steht ein beruhigendes 46:37 für Friedenau.
Jungs, ihr habt es ganz schön spannend gemacht! Eure Eltern, Coaches und Fans haben ordentlich gezittert in der ersten Hälfte. Aber ihr habt rechtzeitig die Kurve gekriegt und euch daran erinnert, dass eine Basketballspiel in der Verteidigung gewonnen wird. Tolle Leistung! Weiter so! Und Kompliment an das Alba-Team, das mit nur sieben Kindern toll gekämpft hat und jederzeit ein Gegner auf Augenhöhe war!
Es haben gespielt: Alex, Caine, David, Deion, Felix, Julius, Leo, Lassi, Lenny, Mathéo und Richard.
Fotos: © Robert Sidor