Das „Experiment U9A“ ging an diesem Wochenende in eine neue spannende Phase: Wieder ein Spiel mit U8-Unterstützung und ohne die „Leistungsträger“ des 2007-er Jahrganges, die in der F-Mannschaft zu den Top-Korbjägern und Rebound-Sammlern gehören. Würde der Rest der Truppe den Anforderungen standhalten und die Verantwortung übernehmen? Kurz: Er hielt stand und er übernahm – und wie!
Doch zunächst sah es gar nicht danach aus. Vielmehr schien es, als würde die Tatsache, dass DBC mit 14 Kindern (!) anreiste, unsere kleinen Mammuts sehr beeindrucken. Ein Schöneberger Welle, die unsere Friedenauer unter sich begraben sollte? Das Spiel begann sehr zäh mit guter Verteidigung auf beiden Seiten. Ein ums andere Mal konnte bei DBC das Mädchen mit der 14 der Verteidigung enteilen, und so erzielte sie auch den ersten Korb: 2:0 für den DBC, in der Halle war es plötzlich ganz ruhig. Doch dann, endlich, kann sich der emsig rackernde Sam durchsetzen, ein Steal, ein Dribbling, ein Wurf, Korb! Ein Aufschrei der Erleichterung schallt durch die Münchener Straße! Doch DBC lässt nicht nach, besonders die Mädels, die 14 und die kleine Nummer 9, sind sehr fix und bissig, unsere Jungs haben hart zu kämpfen. Schließlich ist es wieder Sam, der für den TSC trifft, auf der anderen Seite dann wieder die 14, nach dem ersten Zehntel steht es 4:4. Das zweite Zehntel zeigt sich eben so zäh. Zwar zeigt sich jetzt schon eine gewisse Überlegenheit an Wurfchancen für den TSC, doch die Bälle wollen einfach nicht fallen. Zum Glück sorgen u. a. Max und Leo für eine erste Überlegenheit am Brett und sammeln fleißig Offensivrebounds ein. Milan kann mit einem schönen Korbleger punkten, es steht 6:4.
Bleibt es so eng, kann der DBC kontern? Nein, endlich besinnen sich die Mammuts auf Ihre Stärken: Rebounds, Steals und gutes Passspiel. Der DBC kommt nicht ein einziges Mal über die Mittellinie, Deion versenkt gleich fünf schöne Korbleger, Felix legt noch einen nach, ein 12:0-Lauf, der die Friedenauer Herzen höher schlagen lässt. Ein Vorentscheidung? Doch im vierten Zehntel kommt wieder die 14 von DBC aufs Feld und kann sich durchsetzen. Lediglich unsere Jüngsten, Lennox und Lukas, die sich wieder einmal fabelhaft ins Team einfügen, halten tapfer dagegen und punkten, das Zehntel endet knapp 6:5 für Friedenau. Dabei ist es vor allem Kindern wie Leo und Caine zu verdanken, die eine herausragende Verteidigung spielen, dass DBC nicht noch mehr punkten konnte.
Nun, der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Während die Mammuts in beliebigen Kombinationen ihres 10-Kinder-Rasters ihre Eingespieltheit und Routine unter Beweis stellen und wunderschön anzuschauenden Teambasketball mit tollen Pässen, vielen Steals und selbstbewussten Aktionen zum Korb zelebrieren, ist der DBC gezwungen, die vielen Kinder, darunter eben auch viele reine Anfänger, auch gleichmäßig einzusetzen und bekommt so einfach keine Linie ins eigene Spiel. In der zweiten Spielhälfte gelingt dem DBC kein einziger Korb mehr, die Mammuts bringen das Spiel sicher nach Hause. Das Erschreckende daran aber war nicht so sehr der Klassenunterschied, sondern wie verschwenderisch auf Seiten des TSC mit den Wurfchancen umgegangen wurde. Teilweise wurde vier bis fünf Mal in Folge auf den Korb geworfen, ohne dass ein Treffer gelang. Zum Glück wurden wenigstens die Rebounds eingesammelt. Aber eine Trefferquote von nur 20% bei 150 (!) Wurfmöglichkeiten im ganzen Spiel spricht für sich – daran müssen wir unbedingt arbeiten, wenn das Team auch gegen stärkere Gegner bestehen will …
Am Ende bleibt zu erwähnen, wie toll sich jedes Kind im Friedenauer Team eingebracht hat: Jeder einzelne Spieler hatte mindestens zwei oder mehr Rebounds geholt, Steals gemacht oder Punkte erzielt! Besonders toll war aber das letzte Zehntel, als Deion und Felix mit Ragnar und Leo auf dem Feld waren, wobei die letzteren beiden als einzige noch nicht gepunktet hatten. Die Vorgabe war also wieder einmal klar: Ragnar & Leo – Freilaufen & Werfen, Deion und Felix – Passen! Und was geschah? Gesagt, getan: Die Jungs klauen dem Gegner den Ball, bringen ihn sicher nach vorne, erst macht Leo in aller Seelenruhe seinen Korb, dann Ragnar! Und die Coaches toben vor Freude am Spielfeldrand …
Es haben gespielt: Lennox, Lukas, Sam, Ragnar, Leo, Deion, Felix, Milan, Caine und Max.
Fotos: © Robert Sidor