Im Mai war die Freude groß als unser Team es als einzige reine 2005er-Mannschaft in den Reigen der zehn besten Teams aus Berlin geschafft hatte, in die U14 Oberliga. Fünf Monate später ist die Gruppe im Alltag des Spielbetriebs angekommen und zahlt jede Menge Lehrgeld. Sich gegen größere, schnellere und athletischere Gegner des Jahrgangs 2004 zu behaupten ist eine wahre Herausforderung, an der der ein oder andere Spieler in dieser Saison wachsen wird.
Das erste Spiel der Saison durften unsere tapferen Mammuts auswärts in Charlottenburg bestreiten. Von der ersten Sekunde an war zu spüren, dass Charlottenburg heiß war auf dieses Spiel, doch die ersten Punkte markierte Friedenau. Charlottenburg agierte in der Folge mit einer sehr aggressiven defense, was die Mammuts in eine gewisse Nervosität verfallen ließ. So mussten die Coaches Nick und Bjarne viele schlechte Pässe und turnovers ihres Teams zur Kenntnis nehmen. Das erste Viertel brachte den DBV mit 21:8 bereits in Richtung Gewinnerspur. Doch Friedenau, niemals aufgebend, „biss“ sich ins Spiel und gestaltete zur Halbzeit ein annehmbares Ergebnis zum 17:33 Zwischenergebnis.
Nach der Pause konnte unser Team das dritte Viertel fast ausgeglichen gestalten (12:14). Es war nun so richtig in der U14 Oberliga angekommen und legte allmählich die Nervosität ab. Nun wurde um jeden Ball und um jeden Zentimeter gefightet. Keine Scheu vor größeren Gegner zeigte Miron, der mit einem lockeren Händchen und guten Moves einen tollen Tag erwischte und ein ums andere Mal scorte. Aber es war nun die gesamte Mannschaft, die es wissen wollte. Im letzten Viertel schwanden zwar langsam die Kräfte, doch auch hier erspielten sich die Friedenauer mit 15:20 ein beachtliches Resultat. Nichts desto trotz gewann der DBV Charlottenburg das Spiel am Ende verdient mit 67:44.
Im zweiten Saisonspiel ging es gegen ALBA 2. Unser Team war motiviert, aber gegen diesen starken Gegner hingen die Früchte einfach zu hoch. ALBA führte nach zwei Minuten mit 7:0, um am Ende des ersten Viertels bei 24:9 landen. Zu stark, zu schnell, zu athletisch der Gegner. Ein Jahr biologischen Unterschieds – klar erkennbar. Im zweiten Viertel gelangen den Mammuts ganze sechs Punkte, ALBA erhöhte zur Halbzeit auf 45:15 und ließ auch in der zweiten Halbzeit keinen Zweifel an einem klaren Kantersieg aufkommen. Am Ende stand für die Mammuts eine 32:86-Niederlage, in der zu viele Passfehler auf Friedenauer Seite und körperliche Überlegenheit des Gegners stark ins Gewicht vielen.
Dass das Team aber schnell aus Fehlern lernt und mutiger zu Werke geht, zeigte sich bereits im dritten Spiel der Saison gegen den USV Potsdam. Hier waren es insbesondere Spieler, die sonst eher in der „zweiten Reihe“ stehen. Insbesondere Jakob legte sich außerordentlich ins Zeug, gab nie auch nur einen Ball auf, rannte, ackerte, klaute dem Gegner den Ball und traf auch noch vorn in die Reuse. So ging ein Ruck durch die Mannschaft, die nach dem dritten Viertel mit 23:43 aussichtslos hinten lag und sich gegenseitig anpeitschte. Die Mammuts trafen nun wesentlich besser, vor allem Niko und Tiago kamen nun besser in die Partie und sammelten ordentlich Punkte. Kurz vor Schluss hatte es das Team auch noch einmal in der Hand, das Spiel zu gewinnen oder zumindest den Ausgleich zur Verlängerung zu erzielen. Aber es sollte nicht sein. Nichts desto trotz war dieses Spiel ein moralischer Sieg! Richtig gut, Jungs!!
Mit diesem „Fast“-Sieg im Rücken, gelang dann tatsächlich der erste Sieg im nächsten Spiel gegen BB Süd. Das Team spielte in der ersten Halbzeit nicht zielführend, verzettelte sich in zu vielen Einzelaktionen und traf nur mäßig den Korb. Nach der Halbzeitbesprechung riss es sich aber zusammen und ging sehr viel wertvoller mit den Wurfchancen um. Durch die stark ansteigende Trefferquote konnte die Mannschaft verdient den ersten Sieg mit 66:58 einfahren. Ein Spiel, in dem vor allem Emil (mit sehr guten Bewegungen in der Zone) Alex (mit guten Würfen von außen), Niki (mit bestechender defense) und der unermüdlich rackernde Gian (beim Rebound) tolle Momente hatten. Auch Rufus beeindruckte durch seine Ausdauer und intensive Verteidigungsarbeit. Und auch Justus, der in den ersten Saisonspielen pausieren musste, zeigt ansteigende Form.
Zwei Tage später musste das Team sogleich im internen Duell gegen die 2004er unseres Clubs ran. Am Dienstagabend war die Handjerystraße überraschenderweise gut gefüllt. Durch das Eigenengagement unserer Elternschaft stand ein Buffet parat und der „One family“ Spirit machte sich im gemütlichen Beisammensein wieder einmal bemerkbar. Weniger gemütlich ging es hingegen auf dem Court zu. Beide Teams schenkten sich rein gar nichts. Die 2005er kauften völlig überraschend den Älteren den Schneid ab, lagen lange Zeit im ersten Viertel vorn und gaben die Führung erst in der Schlusssekunde aus der Hand (15:14 für die Friedenau 1). Im weiteren Verlauf des Spiels übernahmen die 2004er die Oberhand und setzten sich kontinuierlich ab. Am Ende gewannen die ein Jahr älteren Friedenauer mit 93:39 in einem intensiv geführten Spiel, in dem die 2005er streckenweise immer wieder zu überzeugen wussten und durch ihre Kampfkraft die Sympathien der Zuschauer sammelten. Offensichtlich wohl in „seiner“ Trainingsstätte fühlte sich Maurice, der durch Spielwitz überzeugte und mehr als einmal ein gutes Auge für den Mitspieler im richtigen Moment bewies, aber auch selbst des öfteren von außen traf. Der „Wurf des Tages“ gelang jedoch Niko mit einem buzzer beater von der Mittellinie zur großen Freude der Friedenauer Familie.
Fotos ©: Markus Stöwer, Katrin Wilcken