Wenn alles anders läuft…geschehen noch Wunder!
Was unseren Kids am laufenden Band gelingt, zählt bei den Herren zu einem ganz besonderen Ereignis: Ein Sieg über den DBV Charlottenburg!
In wie vielen Duellen haben wir es mit John Dronsella, Lutz Wadehn, Oliver Hundt & Co. aufgenommen? Unzählige Male. Und immer wieder waren wir im Hintertreffen. Gegen das Star-Ensemble von Ex-National- und Bundesligaspielern war einfach kein Kraut gewachsen. Der letzte Sieg ist 20 Jahre alt, in der Saison 1995/96. Damals stieg unser Team, die 1. Herren, nach einem Sieg gegen den DBV in die Regionalliga auf. Verdammt lang her. Von der damaligen Mannschaft waren nur Holger und Nick am gestrigen Sonntag dabei. Sollte alles wie gewohnt laufen oder war vielleicht diesmal eine Überraschung drin?
Treffpunkt 17:30h, Leistikowstraße. Es sind noch Winterferien. Die Halle ist entsprechend kalt. Wo sind die Trikots? Wieso trägt Jan S. die 10? Warum hat Timo die 5 an? Wo ist Nicks Nummer 8? Alles durcheinander. Alles anders. Egal, Warmmachen, es ist ja kalt in der Halle…
Das Spiel beginnt. It’s „Jan“-time! Den ersten Korb markiert Jan Schnittger. Den zweiten Jan Tiessen. Wir führen 4:0! Alles anders als sonst. Zwei Freiwürfe für DBV. Versenkt, ok. Jan Kreetz will den anderen beiden Jans in nichts nachstehen, netzt erst zum 6:2, dann zum 8:2 ein. Wow, großes Kino, toller Auftakt! In der Folge können wir uns auf 14:7 absetzen. Leider vergessen wir durch zu wechseln, der erste Kräfteverschleiß macht sich bemerkbar. Die Fehlwürfe häufen sich, DBV kommt näher und näher und übernimmt zum Ende des ersten Viertels die Führung mit 20:18.
Im zweiten Viertel setzt sich der Aufwärtstrend von DBV fort, das Team schraubt das Ergebnis auf 26:18 hoch. Doch unsere italienische Waffe, Shooting Guard Andrea, vollendet mit einem Dreier und bringt Friedenau wieder etwas heran. Anschließend schreitet Timo aufs Feld (man erinnere sich, er trägt anders als gewohnt Nicks Nummer 8) und haut den nächsten Dreier rein. Das, allerdings, ist reine Gewohnheit. Holger kommt. Er nervt seine Gegenspieler in der Verteidigung, bringt sie aus dem Takt. Zwar fängt sich Friedenau in dieser Phase ein wenig und verkürzt auf vier Punkte, dennoch steht es zur Halbzeit 38:32 für DBV. Pause. Durchatmen. Gut gespielt, aber unterm Strich beide Viertel verloren. Läuft doch wieder alles genau so wie sonst…? Abwarten.
In der zweiten Halbzeit sind es die Charlottenburger, die die ersten Akzente setzen und auf 44:33 erhöhen. Friedenau wechselt aber nun besser durch, um auf dem Feld frisch zu bleiben. DBV gelingt wenig im Angriff, da unsere high flyer Jan K., Zied und Wolfgang hinten alles wegblocken, was Richtung Korb fällt! Obendrein verkürzt Maurice per Dreier zum 48:45, wir sind wieder im Spiel! Zum Ende des dritten Viertels liegt unser Team zwar mit 51:49 hinten, dennoch, wir haben diesen Abschnitt mit vier Punkten gewonnen. Moralischer Auftrieb!
Im letzten Viertel schenken sich beide Mannschaften rein gar nichts. Einer Führung mit einem Korb Vorsprung folgt der sofortige Ausgleich. In der 40. Minute des Spiels steht es immer noch unentschieden, 64:64. Der starke Kühnast setzt sich unter dem Friedenauer Korb durch und schießt DBV mit 66:64 in Führung. Es scheint, dass er mit diesem Treffer wieder einmal alles klar gemacht hat für sein Team. Doch Moment, an diesem Tag läuft ja einiges anders…
13 Sekunden vor dem Ende bekommt Nick (heute im Trikot mit der ungewohnten Nummer 9) den Ball an der Dreierlinie. Ziehen oder Abdrücken? 2 oder 3 Punkte? Abdrücken! Bitte 3 Punkte…der Ball fliegt und fliegt….in den Korb! Führung – 67:66 für Friedenau!! Auszeit. Taktisches Geplänkel auf beiden Seiten. Weiter geht’s. DBV versucht den Ball auf den Flügel zu bringen, verliert ihn aber gegen eine starke Friedenauer Verteidigung. Foul durch die Charlottenburger. Jan T. muss an die Linie und trifft einen von zwei Freiwürfen. Zwei-Punkte-Führung für uns, aber noch bleiben DBV fünf Sekunden(!), um per Zweier die Verlängerung oder per Dreier den Sieg zu erzielen. Point Guard Oli Hundt treibt den Ball nach vorn, findet seinen Kollegen John Dronsella auf dem Flügel, der nimmt den Wurf….oh je, der Ball fliegt gut…aber heute nicht gut genug. Der Ball landet auf dem Ring. Gewonnen?! Ja!!
DBV : Friedenau – 66:68
Fühlt sich gut an, so ein kalter Sonntagabend, an dem alles anders gelaufen ist als sonst. Tolle Teamleistung!
Für Friedenau spielten: Maurice, Holger, Andrea, Jan T., Timo, Nick, Jan S., Zied, Wolfgang und Jan K.