Dreimal hatten sich die Friedenauer U9F und die Teams 1 und 2 von Alba in dieser Saison bereits gegenüber gestanden. Und dreimal hieß der Gewinner Friedenau. Wenn also eines klar war, dann dass die Kids von Alba im heutigen vierten und letzten Duell der Saison so richtig heiß sein würden, es den Weiß-Blauen endlich mal zu zeigen! Und es ging gleich richtig zur Sache, auf beiden Seiten wurde gut verteidigt und um jeden Ball gekämpft, ein ausgeglichenes Spiel. Der TSC konnte zunächst in Führung gehen, Alba kam jedoch schnell wieder ran, das erste Zehntel endete mit einem kleinen Dreipunkte-Vorsprung für Friedenau. Doch dann zündete der Alba-Turbo! Die Blau-Gelben wirbelten die Mammuts gehörig durcheinander, so mancher Friedenauer verlor in dem Sturm die Orientierung und seinen Gegenspieler – leichtes Spiel für die Alba-Jungs, die das zweite Zehntel mit einem 6:0-Lauf für sich entschieden. Nun, solche kleinen Einbrüche hat man ja bei den Mammuts schon so manches Mal erlebt, kein Grund zur Beunruhigung, ODER?
Doch was ist das? Die nächsten vier Friedenauer wuseln genau so hektisch übers Feld wie ihre Vorgänger, eine Defense ist kaum auszumachen, im Angriff wird wild herumgedribbelt, anstatt den Pass zu spielen. Die Alba-Jungs dagegen ziehen mit Schwung zum Korb und machen leichte Punkte: 19:9 für Alba! Doch jetzt geht endlich ein kleiner Ruck durchs Friedenauer Team, die Defense wird besser, das Zusammenspiel auch, Zehntel vier und fünf enden unentschieden, zur Pause aber steht da immer noch ein 10-Punkte-Vorsprung für Alba.
10 Punkte hinten zur Pause? Das hat es in diesem Team noch nie gegeben! Das Coach-Gespann beordert die Jungs in der Halbzeit in die Kabine …
Die wildesten Gerüchte rankten kurze Zeit später um diese Halbzeitpause und was immer dort hinter verschlossenen Türen gesagt worden sein mag. Besorgte Eltern berichteten von irrem Lachen, seltsamen Beschwörungsformeln und wilden Sprechchören, die aus der Kabine nach draußen gedrungen sein sollen.
Irgend jemand brachte später den magischen Zaubertrank der Gallier ins Gespräch, denn was die kleinen Mammuts im folgenden sechsten Zehntel aufs Parkett legten, konnte wahrlich nicht mit rechten Dingen zugehen! Hatte irgend jemand an diesem Team gezweifelt? Hatte irgendwer die Sorge geäußert, die Kids könnten dem Druck eines endlich mal starken, gleichwertigen Gegners nicht standhalten? Oh nein! Wie eine Mammutherde rollte der blau-weiße Express auf den Alba-Korb zu. Aufmerksame Defense wie aus dem Lehrbuch, eifriges Rebounds-Sammeln, zahlreiche Steals und tolles Passpiel im Angriff! 10:0-Lauf für Friedenau! Das Spiel ist ausgeglichen!
Würde Alba sich von diesem Schock erholen? Na gut, mag mancher Zuschauer sich gedacht haben, da hatte der Friedenauer Coach aber gerade auch seine vier routiniertesten Spieler zusammen aufs Feld geschickt, das kann ja sicher so nicht weiter gehen … Von wegen! Die vier nächsten Mammuts knüpfen genau da an, wo ihre Kollegn im sechsten Zehntel aufgehört haben – Defense! Steals! Rebounds! Palau! Friedenau führt 37:35!
Natürlich geben sich die Albatrosse noch lange nicht geschlagen, und es wird auf Augenhöhe weiter gefightet. Alba kann den Rückstand um einen Punkt verkürzen, doch in den letzten beiden Zehnteln lassen die Mammuts nichts mehr anbrennen und können letztendlich einen Sieg mit 11 Punkten sicherstellen. Endstand 57:46 für den TSC.
Liebe Kinder, endlich ein Gegner, der euch gefordert hat! Endlich ein Team, gegen das ihr euch beweisen musstet! Und wie ihr das geschafft habt, nach so einer bescheidenen ersten Halbzeit euch aufzuraffen, zu konzentrieren und euer bestes Basketballspiel auszupacken, war wirklich ein Erlebnis! Respekt und Kompliment!
Es haben gespielt: Leo, Sam, Max, Milan, Felix, Alex, Deion, Richard, David und Lenny.
Fotos: © Robert Sidor