Es war dieser verregnete Samstag im November, der einfach nicht hell werden wollte. Überall in der Stadt verteilt stellten sich die Kinder des Friedenauer TSC ihren Gegnern. Doch für einen war es heute ein ganz besonderes Spiel: Für Ragnar aus der U9A ging es gegen seinen alten Verein, den BBC 90 Köpenick. Und er hatte sich viel vorgenommen, wollte unbedingt spielen und den alten Weggefährten zeigen, was er in der Zwischenzeit gelernt hatte! Doch würden die Nerven halten? Sollte das so saumäßige Wetter ein schlechtes Omen sein? Würden die kleinen Mammuts am Ende dieses Spiels weinen, so wie es die dunkelgrauen Wolken den ganzen Tag lang taten, so dass es sogar in die Köpenicker Halle hineinregnete und Kampfgerichts-Assistent Till von den Köpenickern alle paar Minuten mit dem Handtuch aufs Feld hechten und wischen musste?
Doch das erste Zehntel begann wie ein Feuerwerk – ganz im Gegensatz zu den Kollegen von der U9F, die am selben Morgen recht verschlafen ihr Spiel begonnen hatten, legten diese Mammuts gegen Köpenick gleich richtig los! Erste Aktion: Felix versenkt sicher einen Fastbreak-Korbleger! Die Kids zeigen tolles Passspiel und viel Engagement in der Defense, es steht 8:0. Das zweite Zehntel beginnt, und das ist nicht nur Febes erstes Zehntel überhaupt, sondern auch Ragnars erster Auftritt in diesem Spiel! Und was für ein Auftritt! Ragner ist überall gleichzeitig! Er klaut Bälle, macht einen Korb, holt Rebounds, spielt tolle Pässe und eine fabelhafte Verteidigung. Mit 16:4 geht es ins dritte Zehntel! Doch in der Pause scheinen die Mammuts versehentlich tief in den Eimer mit dem Wurfpech gegriffen zu haben – der Korb ist mit einem unsichtbaren Brett vernagelt! Die Friedenauer erarbeiten sich eine gute Wurfchance nach der anderen, aber es will einfach nichts mehr durch den Korb fallen. Zum Glück ist die Defense nach wie vor wachsam, auch Köpenick gelingen nur zwei Punkte. Doch die Köpenicker wittern ihre Chance! Mit einigen guten Aktionen können Sie das vierte Zehntel 7:4 für sich entscheiden. Insbesondere bei den langen Einwürfen sind die Mammuts oft nicht wachsam genug und rennen oft nur hinterher. In dieser Phase begeht Febe übrigens das erste Foul ihrer Basketballkarriere, und zwar ein recht „gutes“, wie Basketballer sagen, denn sie verhindert damit einen sicheren Korbleger des Gegners. Im fünften Zehntel wogt das Spiel hin und her, und jetzt ist es Caine, der den Unterschied ausmacht: Mit seinen Steals und zwei sicheren Korblegern sichert er die Friedenauer 24:13-Führung zur Halbzeitpause. Gut gemacht!
Zweite Halbzeit, sechstes Zehntel, und wieder hat die Trefferquote die Haltestelle verpasst und ist einfach an den Friedenauern vorbei gefahren … Dafür hat Febe ihren ersten Steal, und die Mammuts sind endlich zur Stelle und fangten die langen Pässe bei den Köpenicker Einwürfen ab. Im siebten und achten Zehntel wird dann der Friedenauer Eifer in der Verteidigung auch wieder belohnt: Felix, Lennox, Lassi und Alex treffen nach tollen Steals wunderschöne Korbleger und Würfe, der TSC führt mit 34:17. Und wieder ist es Ragnar, der in der Defense besonders auffällt und unermüdlich um jeden Ball kämpft. Zeit für eine kleine Ruhepause? Achtung! Köpenick schickt seine Größten aufs Feld und überrollt die Friedenauer Defense ein ums andere Mal, kann sechs Punkte aufholen, es steht nur noch 36:25! Doch im letzten Zehntel steht erneut der Vulkan R. auf dem Feld und lässt seine Energie sprühen! Mit aufmerksamer Defense und vielen Steals können Ragnar uns seine Teamkollegen dem Köpenicker Ansturm standhalten, das Spiel endet 38:27 für den TSC.
Tolle Leistung vom gesamten Team, in dem jeder einzelne wieder seinen Teil zum Sieg beigetragen hat! Besonderes Kompliment aber an Febe für ihr tolles erstes Spiel, an Julius, der von Spiel zu Spiel mutiger wird, an Lennox, der sich als 2008-er nathlos in dieses Team einfügt, und an Ragnar, der an einem besonderen Tag sein bisher bestes Spiel für den TSC abgeliefert hat.
Es haben gespielt: Sam, Febe, Lennox, Lassi, Ragnar, Caine, Julius, Felix und Alex.
Fotos © Robert Sidor