Eine Wahnsinns-Saison und ein großer Dank an die Friedenauer Family
Das die Saison so enden würde war bis zum Schluss auf keinen Fall gewiss, denn bis die Sirene am Samstag, den 14.05.2022 ertönte, mussten wir noch damit rechnen auf dem dritten Platz zu landen, aber zum Glück hatten wir Jungs von den ersten Herren es in einem sensationellen Schlussspurt selbst in der Hand.
Fangen wir mit der letzten Niederlage der durchwachsenen, holprigen und von Corona geprägten Saison an. Die letzte Niederlage hatte uns nämlich unser Gegner des Saisonfinals beigebracht, die Wiesel ausm Wedding haben uns mit 16 Zählern an diesem Sonntagabend im März das Wochenende versaut. Ein peinlicher Auftritt von uns Mammuts hatte die vierte Niederlage der Saison zur Folge. Nun manchmal ist ein solches Spiel auch ein Wachrütteln und da auch die Konkurrenten in Form vom TSC Spandau noch Nerven zeigten, war noch nichts verloren. Das Aufwachen musste allerdings noch bis zum 9.4. auf sich warten lassen. Zwanzig Tage nach dem Spiel gegen die Weddinger wachte man im Rückspiel gegen Intercor auf und gewann mit starken 29 Punkten gegen ein am Ende müde wirkendes Team. Dieses Team hatte einem aber noch zwei Wochen zuvor Kopfschmerzen bereitet, man konnte in der Palisadenstraße nur mit sechs Punkten gegen sechs Friedrichshainer gewinnen.
Nun ja, kommen wir zum interessanteren Teil der Geschichte von unserer Aufstiegssaison, dem „Showdown“ vom 29.04.- 14.05. in welchem wir sieben Spiele absolvieren mussten, davon fünf gegen Top vier Teams! Das Ziel war klar, die Einstellung im Training stimmte – eventuell war sie sogar etwas zu bissig. Tom und Nick (die Coaches) haben das Team hautsächlich mit Laufen beschäftigt, so lernten einige junge Männer wie groß ein Basketballfeld sein kann, wenn man es komplett ausnutzt. In spielerischen Übungen wurden viel Ehrgeiz und Power gegeben… glaubst du wohl selbst nicht, dass wir uns was schenken! Wie gesagt die Einstellung war da, jetzt musste es im Spiel aufs Parkett gebracht werden.
Spiel 1/7 – 26.04. vs. VfB Hermsdorf – 83:60
Wir kommen voller Enthusiasmus an diesem Dienstagabend zusammen, um die erste Aufgabe der Saison zu bewältigen. Zur Ausgangslange muss erwähnt werden, dass auch die Nordberliner uns eine Niederlage beigebracht haben, mit 13 Zählern verlor man das Hinspiel.
Es ist angerichtet und die Motivation wirkte sich aus, man konnte sich sehr gut präsentieren und es gab kaum Zweifel, dass hier heute etwas schiefgehen könnte. Auch deshalb, weil die Hermsdorfer nur zu sechst anreisten und wir sehr gut von Freunden, Verwandten und Vereinsmitgliedern unterstützt wurden. Die logische Konsequenz: ein klarer Sieg, an dem konnte auch ein gutes viertes Viertel mit sehr guter Dreierqoute der Hermsdorfer nichts mehr ändern.
Spiel 2/7 – 29.04. bei Türkiyemspor – 52:71
Wir kommen am Freitagabend in der Blücherstraße in Kreuzberg in die Halle und fangen wie immer an uns warmzumachen. Sofort kommt ein super geiles Gefühl auf, denn auch der Gegner hat richtig Bock auf Basketball und macht sich richtig ordentlich warm! Aus den Boxen dröhnt Musik und wir freuen uns über einen niedrigen Korb und hämmern einen Ball nach dem anderen ein.
Zum Spiel. Ein holpriger Start lässt uns verzweifeln, viele Fehlpässe und -würfe sorgen für den ein oder anderen Aufschrei. So musste man das erste Viertel an die Hausherren mit 16:13 abgeben. Wir kamen aber genau richtig aus der Viertelpause und haben in den ersten fünf Minuten keinen Punkt zugelassen, teilweise war für den Gegner schon an der Mittellinie Schluss! In die andere Richtung ging es dann immer schnell, die Folge ein 13:0 Lauf – trotz DREI liegen gelassener Freiwürfe. Halbzeitstand 25:33 und damit eine acht Punkte Führung für die Mammuts. Man wollte in der zweiten Halbzeit daran anknüpfen und das Spiel vor allem durch eine gut organisierte und harte Defense gewinnen. Dies hatte Erfolg, man ließ nur 52 Punkte zu, gewann mit 19 Zählern und freute sich auf den nächsten Abend und das anstehende Rückspiel in der eigenen Halle.
Spiel 3/7 – 30.04. vs. Türkiyemspor – 77:54
Tag zwei = Spiel zwei. Nicht mal 24 Stunden nach dem intensiven Auftritt in Kreuzberg spielen wir wieder gegen Türkiyemspor, diesmal in eigener Halle und die Ansage war höher als am Tag zuvor zu gewinnen.
Vom Verlauf war das Spiel sehr ähnlich, ein wackliges erstes Viertel wurde mit exzellenter Defense gekontert und auch über die Trefferquote unserer Blau-Weißen kann man sich nicht beschweren. Wir gewinnen das Spiel mit 23 Punkten und damit höher als das Hinspiel und gehen bester Laune ins Restwochenende.
Spiel 4/7 – 05.05. vs. Siemensstadt – 97:46
Mit einem besonders jungen Team trat man gegen den Tabellenletzten an. Auch in den Spielen zuvor hatten Spieler aus der JBBL das ohnehin junge Team unterstützt, jetzt hat man aber absichtlich sechs Stammspieler geschont und den Kader mit weiteren JBBLern aufgefüllt.
Es ging los, mit dem klaren Ziel sich nicht lange mit diesem Spiel beschäftigen zu wollen, sondern zu gewinnen und auf die drei bevorstehenden Aufgaben zu konzentrieren. So kam es dann auch, nach dem ersten Viertel stand es 27:12 und diese Pflichtaufgabe wurde einem klaren 51-Punkte-Sieg abgehakt!
Spiel 5/7 – 08.05 vs. DBV Charlottenburg – 96:52
Dieses Spiel würde ich gern schnell und kurz beschreiben. DBV kam zu sechst, hatte kurzfristig um Verlegung gebeten – was auf Grund von Zeitmangel einfach nicht möglich war – und legte wenig Lust an den Tag. Außer ein paar getroffenen Würfen, hatte DBV nichts entgegenzusetzen und musste sich mit 44 Punkten geschlagen geben.
Spiel 6/7 – 12.05. vs. TSC Spandau – 74:59
Bis kurz vor dem Spiel dachte ich es wird unser Saisonfinale, wenn wir den direkten Vergleich holen, sind wir Erster egal was am Wochenende passiert. Nach kurzer Regelkunde und Diskussion auf dem Fußweg zur Halle mit dem Captain, war klar, das stimmt nicht. Na und, den direkten Vergleich wollen wir trotzdem!
Tipp- Off gegen das körperlich größte Team der Liga. Der erste Ballbesitz gehört uns und es ist gleich richtig Feuer drin, 6:0 nach 1:30! Das erste Viertel ging aber vor allem mit 24:11 an uns, weil wir wieder stark verteidigt haben und einen Geburtstag feiern durften – Malpf traf in 2 Minuten drei von drei von der Dreierlinie. Plus 13 auf dem besten Weg zum gewinnen des Vergleichs. Doch die Tabellenführer aus Spandau hatten da noch ein Wörtchen mitzureden und kamen mit einer gut organisierten Zone zu erfolgreichen Defense-Aktionen. Die Mammuts wurden aber ihrem Versprechen aus den letzten Spielen gerecht und konnten ebenfalls mit Defense überzeugen, sodass der Abstand von +13 am Anfang des letzten Viertels bestand hatte. Im Hinspiel verloren wir mit 14, also liegen wir mit zwei Zählern hinten. Ein verrücktes Viertel bricht an, mit einer Disqualifikation auf Seiten des Gegners und insgesamt 17 Fehlwürfen von der Linie auf beiden Seiten. Der Abstand bleibt bis 5 Sekunden vor Schluss bestehen, Spandau hat einen Einwurf unterm eigenen Korb. Irgendwie kommen wir an diesen Ball und werden mit zwei Sekunden auf der Uhr gefoult. Zwei Freiwürfe sind die Konsequenz. Zum Glück sitzen beide und man konnte sich in letzter Sekunde den Sieg über zwei Spiele sichern.
Spiel 7/7 – 14.05. vs. Weddinger Wiesel – 69:60
Samstag, 17 Uhr also das richtige Finale, ich berichte aus der Ferne. Ich stehe in Frankfurt auf einem Konzert – es tut mir leid Männer, aber ich wusste ihr schafft das ohne mich – und schaue auf mein Handy. Marco hatte mir versprochen zu berichten, der erste Ticker der Landesligageschichte war somit installiert.
Erste Push-Up 17:17 nach 10 Minuten, ganz schön eng. Ich dachte eigentlich das Hinspiel wär ein Ausrutscher gewesen, aber offensichtlich haben die Weddinger ein ernsthaftes Wort mitzureden.
Push-Up Nummer zwei 40:38 und es geht in die Kabine. Ich zittere mit und kann mich gar nicht auf das Konzert konzentrieren.
Dann kommt lange nichts, ist mein Internet kaputt, habe ich einfach keinen Empfang, soll ich mal nachfragen? Ich beschließe mich in Geduld zu üben, mit Erfolg 57:53 mit 7:50 auf der Uhr.
58:55 mit 5:30, ich platze, doch gleich darauf 8 Minuten später kommt eine Art erlösende Nachricht, meine Mammuts hatten einen kleinen Lauf und führen mit zwölf Punkten 1:51 vor Schluss. Dann war es das, wir gewinnen und steigen auf! Die Wiesel zeigen sich als faire Sportsmänner und schließen sich unserem Nachspiel-Kreis an. Danke!
Eine Saison geht zu Ende und ich für meinen Teil bin wirklich stolz auf die Leistung der letzten Wochen. Sieben aus sieben, alle Gegner unter/bei 60 Punkten gehalten und größtenteils wirklich geglänzt! Wedding soll das einzige Team sein, welches den direkten Vergleich gegen uns gewinnt und damit finde ich können wir uns wirklich zurecht als Meister der Landesliga A bezeichnen! Und im nächsten Jahr? Erstklassig, also was die Berlin weiten Ligen angeht. Wir werden viel an Motivation mitnehmen und hoffen auf das ein oder andere Basketballfest.
Bericht: Max Goericke
Friedenauer Power!
Lieben Dank an die Friedenauer Family für die großartige Unterstützung und special thanks to Markus, der das Team in den beiden letzten, wichtigen Spielen unerlässlich nach vorne getrommelt hat! Mega gut!!