Komm komm komm mit mir nach Öberschöneweide
Es ist nur ein kleiner Schritt zum großen Glück…
Back wie englisch Rücken!!! Mit diesen Worten nimmt der anonyme Reporter der Herren 3 wieder die Tastatur in die Hand und tippt einen absolut neutralen und bodenständigen Bericht ab.
Diesmal ging die Reise nach Köpenick, oder besser gesagt nach Oberschöneweide zum BBC Köpenick. Allerdings war es schwierig das notwendige Personal überhaupt zusammenzukratzen: Yassin und Fridolin (Namen aus datenschutzrechtlichen Gründen abgeändert) liegen mit Corona flach, andere nahmen sich für die Familie frei (ich hoffe ihr steht mindestens 1 Stunde in der Ecke und schämt euch) und natürlich ist da auch die Wade der Nation, die mal wieder streikte (der Boi war aber trotzdem fresh am stizzle). In dieser Notlage eiste sich Andi von der Familie los und auch Tyreese schlug trotz Handgelenksverletzung zum Spiel auf, sodass sich 9 mehr oder weniger fitte Recken zum Treffpunkt einfanden.
Aber dann offenbarten sich bei der Abfahrt ernste Problem: ein Mercedes mit BVB-Sticker. Kann man machen, muss oder sollte man halt nicht: Der einzige wahre Club endet mit 04. Richtig FC Ingolstadt 04. Mit dieser Klarstellung konnte die Fahrt beginnen.
Ein Fakt aus dem Hinspiel war noch allen präsent. Im ersten Viertel konnte man den Gegner bei nur 2 Punkten halten und einen leichten Sieg einfahren. Allerdings zeigt die Formkurve der Köpenicker deutlich nach oben, so konnte man letzten Spieltag der Tabellenzweite geschlagen werden. Coach Molly schärfte uns auch sehr eindrucksvoll ein, den Gegner ja ernst zu nehmen, da auch einige größere Spieler am Start waren. An der Stelle frage ich mich immer, wie es wohl wirken muss, wenn die Gegner sehen, dass sich unter dem Trikot unseres starting PG eine kleine Wohlstandswampe abzeichnet.
Trotz oder vielleicht genau wegen der Molly’schen Warnungen wurde im ersten Viertel stark losgelegen: Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Angriff konnte man durch viel Passen die gegnerischen Zonenverteidigung aushebeln. Hinten stand man solide und ließ nur 6 Punkte im ersten Viertel zu. Im zweiten Viertel zeigte sich das gleiche Bild: Phasenweise schöner Team-Basketball und sichere D ließen den Vorsprung weiterwachsen: 33:13 zur Halbzeit.
Nur echte Kaschbers können nach einer solchen dominanten Halbzeit das Spiel noch abschenken. Und das klingt doch genau nach uns. So manch einer roch es auch schon und so glich die Fabi’sche Warnung einer düsteren Prognose.
Der Gegner stellte zur Halbzeit auf eine aggressiver Zonenverteidigung um. Nach einem 10 zu 0 Lauf und 6 punktlosen Minuten war Köpenick auf 13 Punkte dran. Damit aber noch nicht genug. Andi bekam Rücken und musste für das restliche sitzen wie ein Knasti. In den letzten beiden Minuten des Viertels versenkten die Gegner noch 2 Dreier: 42:37, wir sind Clowns wie Krusty #mutombo. Damit ließ man im dritten Viertel fast doppelt so viele Punkte zu als in der kompletten ersten Halbzeit.
Von diesem absolutem Schockviertel ließ man sich aber nicht beeindrucken, sondern fand nun wieder den richtigen Gang und startete ins vierte Viertel mit einem 9:2 Lauf. Der Molly Dreier zum 57:43 3 Minuten vor Ende war dann auch der Dagger.
Endstand 59:46 für Friedenau. Aber immerhin der Zuschauercrowd ein spannendes Spiel geboten. (Ach ja, die waren ja nicht erlaubt.)
Auf jeden Fall ein s/o an die Köpenicker: diese boten uns ein Duschbier an, dass wir (laut Dr Jay in guter West-Berliner Manier- habibi wir sind doch alle zugezogen feminin) dankend annahmen.
Bezeichnend für das schöne Ballmovement waren die 33 Punkte die das Centertrio aufgelegt hat. Um das Zuständigkeit der Nussecken für die nächste Woche absolut neutral klären zu können, wurde ein Mixed Integer Problem aufgestellt, die assistierten Punkte und die bereits erbrachten Nussecken wurden eingepreist. Einer aus dem Trio ist dran.
– Medizinmann Edin weiß wie man Medizin bitter süß verteilt. Da sollte ein gewisser schwarz-gelb gestreifter (Joke level zero) (Not-)Arzt sich mal Sorgen um seinen Job machen!
– Tragic Bronson Alert pt. 1: Wie treffe ich beim Dreier das Backboard? Nachzufragen bei Max. Haltungsnote 5/10
– Alex sieht Pässe entgegen lautstarker „Empfehlungen“ und entgegen der Taktik des Trainers. Aber Dr. Jay war halt frei unter dem Korb.
– Nach Karl tritt auch Julian dem örtlichen Kegelclub bei. Vielleicht treffen sie dann beim nächsten Kegelturnier aufeinander.
– Tragic Bronson Alert pt. 2: Wie verzögere ich beim 1 zu 0 Korbleger, dass mein Gegenspieler dem ich versuche das Foul anzuhängen, an mir vorbeisegelt, um dann zu verwerfen? Tyreese kann das. Haltungsnote 7/10. Aber ernsthaft die Hangtime war schon sick.
– Hinterhältigste Aktion des Spieltages: Dieser Moment, wenn man bei Molly’s Dreier aufsteht, die Hand in die Luft reckt, drei Finger abspreizt und das mit einem lumpenreinen Airball belohnt wird.
– Die Krake kann auch in der Offensive Basketball spielen.
– Tragic Bronson Alert pt. 3: Wenn man seine Serie an mindestens (oder genau) einem U Foul pro Spiel (no easy Basket) am Leben erhalten will (Stand 3), dann die Chance des Tages sieht als ein unschuldiges Opfer zum 1 gegen 0 Korbleger geht, aber man nicht genug Schwung hat, um ihn hart (genug) zu treffen. Bzw man dann doch keine Verletzung riskieren will und es in einem And One endet.
– Wurst des Spieltages: ohne Worte
– Severin lässt auch nicht lumpen und ist auch beim 9 Spiel dabei. Auch mit einem sehenswerten Steal am Ende.
– Molly erbarmte sich den absoluten Super-GAU zu verhindern, dass wir zu zweiten Mal in Folge ohne Bier dastehen. #ehrenmann
Zum Schluss befolge ich mal den Rat den meiner DeutschlehrerInnen und beende den Text mit einem Bezug zur Einleitung:
Wie machst du das bloß?
Das Haus voller Männer
Hier ist keiner nüchtern, jeder ein Gewinner
Hier gibts noch wahre Liebe, jeder hat hier Zeit.