Harte Kost wartete auf die U9 in den letzten beiden Spielen der Saison. Mit ALBA und TusLi standen Gegner bereit, die wir zwar beide schon mal geschlagen hatte, von denen wir aber wussten, dass sie an einem guten Tag unglaublich stark sein können. Bei den Mammuts dagegen lauerte die alte Frage: So viele Kinder, die spielen wollen, können und sollen, so wenige Plätze frei … Wen sollen wir da aufstellen? Die besten Korbjäger? Die härtesten Verteidiger? Die mit der besten Laune? Den hübschesten Socken? Keine Frage, einfach querbeet alle, die spielen wollen und können! Doch zu diesem „Problem“ später mehr.
TusLi war am 19.3. der erwartete starke Gegner und ließ daran von der ersten Spielminute an keinen Zweifel. Die Friedenauer wehrten sich tapfer, hatten aber viel Pech bei den Abschlüssen und waren zu nachlässig in der Verteidigung. Lediglich das fünfte Zehntel war ein kleiner Lichtblick und konnte mit 5:6 knapp gehalten werden, aber insgesamt stand es zur Pause bereits 15:38. Keine Frage, die Lichterfelder hatten seit der Hinspielschlappe bei uns in Friedenau hart trainiert, ein tolles, ausgewogenes Team stand da auf dem Feld, aufmerksam in der Defense und sehr konzentriert bei den Korblegern, die reihenweise durch unseren Korb rauschten. 19:70 hieß es am Ende für TusLi.
Eine Woche später waren wir bei ALBA zu Gast, und scheinbar waren die Albatrosse genau so heiß darauf, ihre Hinspielniederlage auszuwetzen wie TusLi eine Woche zuvor. Gespielt wurde wieder einmal auf die auf 2,60 m abgesenkten Körbe, eine eigentlich sinnvolle Sache, die nur leider in den meisten Hallen im ehemaligen Westteil der Stadt mangels verstellbarer Körbe nicht möglich ist. Erfahrungsgemäß haben unsere Kinder, die Woche für Woche auf die hohen „Erwachsenen“- Körbe trainieren, ihre Schwierigkeiten damit, sich und ihre Bewegungsabläufe dann so kurzfristig auf die kürzen Entfernungen einzustellen. Das konnten wir in Bernau eben so wie beim Turnier in Dresden im vergangenen Jahr beobachten. Und so sollte es auch heute sein. Rein spielerisch war keine Mannschaft überlegen, es wurde auf beiden Seiten gut gekämpft, es gab zahlreiche schöne Aktionen und Spielzüge, aber die Trefferquote sprach am Ende doch sehr deutlich für die kleinen Albatrosse. Bereits zur Pause lautete der Rückstand 11:32, und die niemals aufgebenden und unermüdlich kämpfenden Mammuts mussten sich am Ende 24:64 geschlagen geben.
Auf der einen Seite sind das beides sehr deutliche Ergebnisse, auf der anderen Seite haben wir aber bei vielen Kindern wieder erfreuliche Fortschritte gesehen, wenn sie auch in diesen Begegnungen noch nicht spielentscheidend waren. Aber zu sehen, wie sich auch die sonst eher schüchternen Kids reihenweise plötzlich trauen, den Weg zum Korb zu suchen, ist phänomenal. Ein Schritt in die richtige Richtung! Wenn wir jetzt alle noch lernen, in der Verteidigung im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu stehen, sieht das alles schon ganz anders aus.
A pro pos „alles ganz anders“ … 🙂
Es ist wohl der Traum jedes Trainers, „seine“ Kinder als homogene Gruppe im Sport weiter zu entwickeln und sie als Team von Sieg zu Sieg zu führen. Dass das bei einem Kader von 20 spielfreudigen Kindern nicht funktionieren kann, gehört zu den Lektionen, die wohl ein jeder Jugendtrainer irgendwann lernen muss, auch wenn alle 20 Kinder liebenswerte, talentierte und einsatzfreudige kleine Mammuts sind, die jedes für sich Ihre individuellen Stärken und Schwächen haben. Jedes Kind entwickelt sich nunmal anders und hat sein eigenes Tempo. Und dass bei 20 Kindern nicht immer alle die Spiel-Einsatzzeiten bekommen, die sie verdient haben und sich wünschen, ist natürlich klar, und so hat das Trainerteam der U9 endlich die längst überfällige Entscheidung getroffen, das Team aufzuteilen, zukünftig in zwei Gruppen zu trainieren und in zwei unterschiedlichen, auf das aktuell passende Leistungsniveau abgestimmte Staffeln antreten zu lassen, so dass jedes Kind das Training und die Einsatzmöglichkeiten in einem Umfeld bekommt, die es verdient hat und die es weiter bringen und über sich hinaus wachsen lassen. Und so freuen wir uns sehr auf die kommende Saison, wenn gleich zwei 2008-er Mammutherden auf die Gegener losstürmen werden und sind gespannt auf die Entwicklungen, die jedes einzelne Kind dabei nehmen wird!
Es haben gespielt:
Gegen TusLi – Marc, Jonah, Liam, Hugo, Husni, Till, Luca, Lukas, Lennox und Erik.
Gegen ALBA – Jakob, Marc, Lilli, Anna, Hugo, Husni, Tom, Luca, Lukas, Lennox und Erik.