Zwei Jahre lang dominierte unser 2007-er Jahrgang in Berlin den Spielbetrieb und stieß auf wenig nennswerte Gegenwehr. Siege mit hoher Punktedifferenz waren die kleinen Mammuts gewohnt. Doch dass die Konkurrenz nicht schläft und von Spiel zu Spiel heißer darauf wird, es den Friedenauern heimzuzahlen, bekamen sie eindrucksvoll an diesem Sonnabend bei City Basket zu spüren. Das Hinspiel noch in der letzten Sekunde mit einem Korb gewonnen, war klar, dass die Mammuts heute in jeder Sekunde des Spiels hellwach sein mussten, um der City-Welle standhalten zu können. Das Spiel ging auch gleich mit viel Energie los. Kein Abtasten, keine Beschnuppern, da wurde sofort mit viel Schmackes zum Korb gegangen, hart verteidigt und um jeden Ball gekämpft. 8:8 stand es nach dem ersten Zehntel, absolut ausgeglichen die Partie, alle freuten sich auf ein spannendes Spiel auf hohem Niveau. Das zweite Zehntel war noch härter umkämpft, City konnte sich einen Korb Vorsprung verschaffen. Dann begann das dritte Zehntel, und die Mammuts legten die erste von drei unerklärlichen Verschnaufpausen ein … Die Jungs und Mädels von City aber verdienten sich den Spitznamen „die Gnadenlosen“ und nutzten jede Schwäche in der bröckelnden Friedenauer Defense aus. Ein 2:13-Zehntel war die Folge! Im Vierten dann waren die Friedenauer wieder zur Stelle, harter Kampf und viel Enagegement auf beiden Seiten, City gewinnt aber 3:2, insgesamt jetzt schon 15 Punkte vor! Was folgte, war leider keine Friedenauer Aufholjagd, sondern Verschnaufpause Nr. 2 – viel zu leicht wurde es den Charlottenburgern einerseits gemacht, zum Korb durchzukommen und andererseits freie Würfe zu nehmen. Drei Dreier versenkte City in diesem Zehntel, das sie mit 13:7 gewannen. Halbzeitstand: 41:20 für City.
Weckruf in der Kabine, und die Mammuts sind jetzt spürbar geladen! Das können und wollen sie nicht einfach so auf sich sitzen lassen! Es funkelt in den Augen, mit doppelter Energie geht es wieder in die Halle! Und City bekommt die Gegenwehr zu spüren, das Spiel ist jetzt wieder ausgeglichen. 4:4 im Sechsten, 7:7 im Siebenten. Toll, Mammuts! Mit dieser Energie von Anfang an, und das Spiel würde ganz anders aussehen … Aber um das Spiel zu drehen, muss noch mehr passieren! Doch was ist das? Im Achten folgt plötzlich Verschnaufpause Nr. 3 … und die Charlottenburger lassen sich nicht lange bitten, traumhaftes Passpiel, sehenswerte Täuschungen und Dribblings zum Korb reihen sich aneinander … Moment mal, ist das nicht genau das, was wir sonst von Friedenau gewohnt sind? 11:2 wird das Zehntel verloren, der Rückstand beträgt nun schon 30 Punkte! Nicht aufgeben, Jungs, man kann das Blatt immer noch wenden! Milan geht mit bestem Beispiel voran: Bislang mit seiner Defense sehr unzufrieden, grämte er sich auf der Bank, Tränen kullern. Doch jetzt mit frischem Mut aufs Feld! Jawoll, die gute Nr. 37 von City als Gegenspieler! Und Mammut-Defense!!! Was ist denn das? Milan klebt an dem dran wie eine Klette, stört ihn bei jeder Ballannahme, macht jeden Weg zum Korb zu, verhindert jeden Wurfversuch im Ansatz! Fantastisch, die korbverwöhnte 37 macht in diesem Zehntel nur einen einzigen Korb! Und auch die anderen Mammuts ziehen mit, hängen sich rein, spielen plötzlich harte Defense, erobern Ball um Ball und befördern ihn konzentriert in den City-Korb! Was soll man dazu sagen? Jetzt plötzlich sind die Friedenauer wirklich „auf dem Platz“ und spielen den Basketball, den wir von ihnen kennen: bissige Defense, forcierte Ballverluste des Gegners, Steals ohne Ende … 9:4 in diesem Zehntel – nur ein Aufflackern, oder eine Flamme? Das letzte Zehntel beginnt, und die Mammuts haben endlich den Vorwärtsgang gefunden! Jetzt ist es endlich auch wieder ein sehenswertes Basketballspiel, und die aufmerksame Defense macht sich bezahlt: Ball um Ball wird erobert und fliegt durchs Netz, 14:9 wird das Zehntel gewonnen. Das reichte natürlich lange nicht mehr, um das Spiel noch zu drehen, aber auf jeden Fall um zu demonstrieren, dass die Mammuts Basketball nicht verlernt haben und jederzeit zurück kommen können! Endstand: 55:76.
Gelernt haben wir aus diesem Spiel, dass man sich gegen so gute Gegner eben keine Verschnaufpausen gönnen darf. Wer auf diesem Niveau mithalten will, muss immer volle Power geben … Tolles Spiel, liebe City Baskets! Wir freuen uns auf die nächste Begegnung! Und liebe Mammuts, last die Köpfe nicht hängen, jede Niederlage hat auch etwas Gutes. Und diese hier hatten ganz viel Gutes, finde ich. Alleine wie ihr am Ende Charakter bewiesen, euch nicht aufgegeben und noch mal richtig aufgedreht habt, war richtig toll! Auf geht’s, die anderen „Jäger“ warten schon!
Es haben gespielt: Ben, Richard, Lenny, Caine, Mathéo, Julius, Lino, Milan, Max, Deion und Felix.
Fotos: Robert Sidor