Eine erste Turnierreise ist immer etwas ganz Besonderes für ein Team – für die Kinder eben so wie für die Eltern und die Coaches. Und so war es auch diesmal bei der U8, die zu ihrem ersten Turnier aufbrach und mit einem ganzen Tross an Eltern, Verwandten und Geschwistern in Dresden einfiel. Erstes Highlight war am Freitagabend das gemeinsame Pizzaessen in der Innenstadt, danach wurden sich noch so manche hitzige Duelle am Billardtisch des Hostels geliefert, bevor es für die Kids hieß: „Ab ins Bett, morgen habt ihr eine Menge vor!“
Das Frühstücksbuffet scheint dann jedenfalls allen gut gemundet und reichlich Energie geliefert zu haben, denn beim ersten Spiel am Sonnabend, gleich gegen den Gastgeber Dresden Titans, legten unsere kleinen Mammuts kräftig los! Nachdem sich alle auf die niedriger hängenden Körbe eingestellt hatten, gab es kein Halten mehr. Besonders Lukas schien sich viel vorgenommen zu haben, er blockte gleich mal sieben Würfe des Gegeners! Er und Lennox sorgten aber auch zuverlässig für Punkte, während das gesamte Team toll verteidigte und mutig nach vorne spielte. Shérazade, Erik und Efe sammelten fleißig Rebounds ein, und so wurde das Auftaktspiel 20:12 gewonnen! Das hatte sich der Gastgeber vermutlich anders vorgestellt. Aber das Turnier hatte ja gerade erst begonnen … Friedenauer Eltern und Coaches waren jedenfalls jetzt schon völlig fertig mit den Nerven vom Mitfiebern und vor Begeisterung.
Und schon gings weiter, BiG Gotha hieß der nächste Gegner. Und jetzt wurden die kleinen Mammuts noch mutiger, man spürte richtig, wie das Selbstvertrauen wuchs, sich jede und jeder noch mehr zutraute und Verantwortung übernehmen, sich weniger auf die wie immer solide und verlässlich ackernden Lukas und Lennox verlassen wollte. Erik lieferte Steals, Rebounds und Punkte, Anna, Kai, Efe, Shérazade und Luca holten wichtige Rebounds, Constantin, Tom und Kai glänzten mit Steals. Dieser Friedenauer Welle konnte Gotha nicht viel entgegen setzen, das Spiel endete 15:7 für die Mammuts!
Zwei spiele, zwei Siege, wer hätte das gedacht? War da etwa noch mehr drin? Der nächste Gegner hieß Chemnitz und hatte bislang ebenfalls alle Spiele gewonnen. Ein vorgezogenes Endspiel? Es wurde ein Spiel auf des Messers Schneide und strapazierte die Friedenauer Nerven gewaltig. Robust gingen die Chemnitzer zur Sache, und man muss leider dazu sagen, dass der Schiedsrichter nicht konsequent genug auf diese harte Spielweise in der jüngsten Jahrgangsstufe reagierte. Reihenweise wurden Fouls, Tritte und Schubser nicht gepfiffen, alle paar Minuten mussten Friedenauer Schmerzenstränen getrocknet werden. Kompliment an unsere kleinen Mammuts, dass sie ihrerseits nicht mit übertriebener Härte darauf reagierten, sondern sich nicht unterkriegen ließen und dem Gegener mit basketballerischen Mitteln die Stirn boten! Denn abgesehen von den vielen ungepfiffenen Fouls war es ein ansehnliches Spiel auf überraschend hohem Niveau! Die Führung wechselte stetig, kurz vor Schluss lag Chemnitz mit einem Korb vorne, doch Friedenau hatte den Ball und eine Wurfmöglichkeit nach der anderen … doch der Ball wollte und wollte einfach nicht ins Netz fallen. Quasi bei jedem Wurf wurde gefoult, doch der Schiedsrichter sah nur zu. So verrann die Spielzeit, und Chemnitz ging letztendlich mit einem knappen 21:19 als Sieger vom Feld.
Tränenbäche in der Friedenauer Ecke, Frust über die knappe Niederlage und die harte Gangart. Da war erstmal eine etwas längere Ansprache ans Team nötig. Doch das nächste Spiel wartete schon. Würden sich die kleinen Mammuts nach dieser Enttäuschung aufraffen können? Sie konnten! Und wie! USC Leipzig hieß der Gegner, und die Friedenauer Kids spielten sich den Frust so richtig von der Seele! Mit bissiger Verteidigung und zahlreichen Steals wurden zahlreiche Chancen im Angriff heraus gespielt und in Punkte verwandelt. Ein ungefährdeter 25:17-Sieg war das Ergebnis – Respekt, Kinder! Noch war der Turniersieg theoretisch machbar! Im letzten Spiel hieß dann der Gegner TusLi – alte Bekannte, mit denen dieses junge Team nun schon eine Geschichte mit Höhen und Tiefen verbindet … Und TusLi hatte bisher gegen Chemnitz und Dresden verloren – das Entscheidungsspiel! Und wie schon gegen Chemnitz wurde es ein Duell auf Augenhöhe – die Führung wechselte oft, alle legten sich mächtig ins Zeug. Es wurde toll verteidigt und noch toller um jeden Ball gekämpft. Schöne Körbe hüben und drüben, auf Friedenauer Seite wurden u. a. Tom, Jonah und Erik endlich für ihren unermüdlichen Eifer mit Punkten belohnt. Der wie besessen verteidigende Constantin und auch Luca und Efe konnten wichtige Rebounds sichern, aber am Ende war es wie schon gegen Chemnitz das Wurfglück, das den Mammuts einfach nicht hold war. Chancen gab es genug, aber es wurde leider zu wenig Verwertbares draus gemacht. Und so gingen die Lichterfelder mit einem knappen 21:18-Sieg vom Feld, und für Friedenau bedeutete dies letzten Endes Platz vier durch den direkten Vergleich mit TusLi, die auch zwei Spiele verloren und drei gewonnen hatten. Turniersieger wurde übrigens die Dresdener, die die ruppigen Chemnitzer besiegen konnten. Und somit waren unsere kleinen Mammuts das einzige Team, das den späteren Turniersieger geschlagen hatte!
Kinder, ihr habt ein tolles Premieren-Turnier gespielt und könnt wirklich stolz auf euch sein! Aber ihr habt leider auch erfahren müssen, welch einen Unterschied ein so knapp verlorenes Spiel wie das gegen Chemnitz machen kann. Ein Korb und ein Foulpfiff mehr …, aber lassen wir das. Es gibt überhaupt keinen Grund, enttäuscht zu sein! Ihr seid auf einem richtigen guten Weg, und wir alle freuen uns auf die kommenden Turniere und Spiele mit euch!
Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an die Dresden Titans, die dieses tolle Turnier für die Spielklasse U8 ausgerichtet haben!
Die Ergebnisse:
Dresden Titans – FTSC 12:20
BiG Gotha – FTSC 7:15
BV Chemnitz 99 – FTSC 21:19
USC Leipzig – FTSC 17:25
TusLi – FTSC 21:18
Es waren dabei: Lilli, Anna, Shérazad, Kai, Jonah, Tom, Efe, Erik, Lennox, Lukas, Luca und Constantin.
Fotos: © Stefan Bölke; weitere Fotos folgen.