Drei Airballs und ein junges Reh
Nach fast zweimonatiger Heimspielpause durften die 3. Herren von Friedenau die Pforten der Münchener Straße endlich wieder öffnen. Empfangen wurde am Samstagabend die 1. Herren des TSC Berlin aus Neukölln. Wie uns bereits im Hinspiel auffiel, eine Kreisligamannschaft wie sie im Buche steht: ein guter Mix aus alt und jung, sympathisch bis unter die Hallendecke und im Anschluss an das Spiel noch auf der Suche nach einem Schnitzel inklusive Hopfenschorle.
Kommen wir zum Wesentlichen. Die erste Halbzeit lässt sich gut als zähflüssig umschreiben. Wenig Energie, wenig Punkte auf beiden Seiten. Der erste Versuch die Gegner mit einer aggressiven Mannverteidigung zu überraschen, wurde nach wenigen Minuten eingestampft. Alex gab das Schnitzel-Signal und es wurde auf Zonenverteidigung umgestellt, doch auch dieser taktische Kniff verpuffte zunächst. Erst die heroische Ankunft von Dr. Frieder auf seinem edlen Drahtesel Mitte des zweiten Viertels und Max‘ schnelle Hände in der Verteidigung sorgten dafür, dass sich der Nebel in unseren Köpfen doch noch ein wenig lichtete. 32-26 für die Mammuts zur Halbzeit.
Nach kurzem Köpfe-zusammenstecken während der Pause schien die Lethargie nun endgültig von unseren Schultern gefallen zu sein. Edin, harpunenmäßig wie man ihn kennt und liebt, läutete ein drittes Viertel ein, was auf der Bank für Begeisterung und Augenreiben sorgte. Andi war nämlich nun auf Betriebstemperatur und schoss – wie ein junges Reh im Frühling über die Waldlichtung – immer wieder aus der wiedereingesetzten Mannverteidigung nach vorne, um im Fastbreak zu punkten. Geschmeidige 11 Punkte innerhalb von drei Minuten erzielte unsere #23. Da kann auch Tracy McGrady nur vor Neid erblassen. Beendet wurde unser 19-0 Lauf im dritten Viertel erst 2 Minuten vor Viertelende.
Als guter Gastgeber wollte man den Gegner natürlich nicht vollends demoralisieren. Im letzten Viertel wurde phasenweise wieder in den Schlaftabletten-Modus der ersten Halbzeit geschaltet. So gab man 20 Punkte ab und erlaubte den Gästen den Schlussabschnitt für sich zu entscheiden. Als einer der Gegner dann auf dem Weg zur Timeout „nur noch 15“ rief, erbarmte sich Max eines 3ers, um keine Zweifel am Spielausgang aufkommen zu lassen. Den Schlusspunkt setzte Molly, der nach zuvor 3 Airballs, doch noch einen Wurf von jenseits der Dreierlinie reinwürgte. Trotz aller lethargischen Momente durften wir uns über einen weiteren Heimsieg, mit 76 selbsterzielten Punkten (so viele wie noch nie in dieser Saison!) freuen.
Eigentlich alles wie immer. Und doch jedesmal besonders. Freude über den Heimsieg, eine gewisse Anlaufzeit, ein bisschen Knie (wahlweise auch Rücken oder Wade). Und am Ende schmeckt das Bier. Vor allem wenn es dazu so schöne Neuigkeiten des Sponsors gibt <3 !
- Alex macht einen Wanderausflug, inklusive anerkennendem low-five des Schiris nach Schrittfehler #19
- Center-Trio um Andi, Fabi und Jan kommt auf insgesamt 43 Punkte
- Jan entscheidet sich gegen das Ausfoulen in Halbzeit 1
- Frieder hat seinen bounce back
- Severin noch immer bei 100% Attendance, 11/11
- Tobi lässt sich endlich mal wieder blicken!
- Nothing but air. Molly
Aufstellung: Edin, Niklas, Max, Jan, Fabi, Andi, Severin, Molly, Alex, Frieder