Gegen „Goliath“ und „David“
Am letzten Samstag erwarteten wir zu Hause die Wiesel aus Wedding.
Einige Mitspieler hatten mich auf meinen letzten Bericht angesprochen, nach dem Motto „da haste aber ganz schön weit ausgeholt“.
Ich hatte mit Tobi telefoniert und die Frage, die wir uns stellten, war, „Wie schaffen wir es nach so einer Niederlage die Kurve zu kriegen und uns für das kommende Spiel zu motivieren?“. Schließlich hatten wir noch alles in eigener Hand. Ein Sieg gegen Wedding würde die Wende bringen. Wir hatten aber eine Woche zuvor eine herbe Niederlage kassiert.
Ich sprach davon, wie wir die negative, frustrierte Energie nutzen können. Es können mich ruhig ein paar Menschen für verrückt halten, aber ich glaube zu wissen, was ich da gemacht habe. Tobi wusste es auch und deshalb hat er schon bevor das Spiel losging einen Kreis gebildet. Dementsprechend haben wir uns warm gemacht und sind ins Spiel gegangen. Ich habe in den letzten Jahren selten so eine Energie gesehen. Laut Tobi war es die beste Energie seit Gründung der dritten Herren (5 Jahre her).
Wir haben gekämpft und das ganze Team war heiß. Bereits im ersten Viertel trafen sieben!!! unterschiedliche Spieler. Jeder ist gelaufen, jeder wollte den Sieg.
Die Wiesel wirkten etwas perplex und wir hatten deren „Goliath“ im Griff. Die Nummer 14 war schnell mit Fouls belastet und hatte bereits nach dem ersten Viertel 3 Fouls. 21:18 führten wir nach 10 Minuten.
Tobi wollte das Tempo hoch halten und wechselte früh. Diesel, Micha, Joel und auch Angelo kamen bereits im ersten Viertel zum Einsatz.
Das zweite Viertel wurde interessant. Denn deren Goliath musste auf die Bank. Wir hatten ihn im Griff. Er machte in der gesamten ersten Halbzeit gerade einmal 7 Punkte. Trotzdem hielt Wedding mit. Nach 13 Minuten führten wir mit 30:22. Es sah gut für uns aus. Und dann … dann kam „David“!
Der Weddinger Trainer hatte seine Nummer 5 versteckt wir Robert the Bruce im Jahre 1314 gegen Eduard II seine Kavallerie versteckte. Eine leichtere Kavallerie griff plötzlich von der Seite an.
Heute war es der kleine „David“. Die Nummer fünf kam aber angestürmt wie die Kavallerie der Schotten.
Dabei konnten wir den ersten Angriff abwehren. Zur Halbzeit stand es 43:39 für uns. Eigentlich kann ich keinen Einzigen hervorheben, denn wir alle haben alles gegeben. Selbst die Spieler, die von der Bank kamen, hatten Feuer in den Augen.
Dann kam das dritte Viertel. Das ging erst einmal gar nicht so schlecht los. Zur 25. Minute stand es 49:49 – ausgeglichen. Alles war drin. Allerdings haben die weiteren fünf Minuten der zweiten Halbzeit dem „David“ gehört. 13 Punkte alleine durch ihn.
24 Punkte von der 25. Minute an nur von ihm bis zum Ende des Spiels. Dabei hatte er einen Gehilfen mit der Nummer 7. Auch er trug mit 14 Punkten in der zweiten Halbzeit bei.
Letztlich kann ich nur sagen, dass wir insgesamt 80 Punkte erzielt haben. Das ist super. Und das auch noch gegen Wedding. Leider haben wir 92 kassiert. Wir haben uns im dritten Viertel in der Defense auseinander nehmen lassen. Trotzdem behaupte ich, dass wir gekämpft haben. Zudem haben wir zu lange für die Umstellung von deren Mannverteidigung auf Zonenverteidigung gebraucht.
Aber alles in allem eine super Leistung. Schade, dass wir das nicht die ganze Saison gebracht haben. DAS ist eben der Grund für die jetzige Situation. Aber dann packen wir es eben nächste Saison.
LG Markus